Werner Stuhler
Biographie:
Werner Stuhler wurde 1927 in Nürnberg geboren und zog im Alter von10 Jahren nach Lindau.
Seit 1962 wohnt er im nahe gelegenen Hergensweiler. In Wangen erlernte er 1948 das Fotografenhandwerk. Anschließend arbeitete er als freischaffender Fotograf für die Deutsche Presseagentur sowie den Feuilleton- und Reiseteil verschiedener Tageszeitungen und Zeitschriften
wie der Süddeutschen Zeitung, dem Rheinischen Merkur, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung,
der Stuttgarter Zeitung, der Schwäbischen Zeitung, des Südkuriers Konstanz und dem International Photography Year Book. Er arbeitete zudem für Reisebuchverlage und veröffentlichte viele Landschaftsbildbände (Provence, Campania Felix, Apulien). Seine bevorzugten Motive sind die Landschaft und das Portrait.
Stuhlers experimentelle Arbeit begann ebenfalls mit Beendigung seiner Ausbildung. Er war damals fasziniert von der im Nachkriegsdeutschland zu beobachtenden vehementen Suche nach einer neuen, schöpferischen Bildsprache. Erfüllt von diesem Geist suchte er selbst nach kreativen Ausdrucksformen und lernte dabei den experimentell arbeitenden Fotografen Heinz Hajek-Halke und den Bauhaus-künstler Georg Muche kennen, die für ihn Lehrer und Vorbild wurden. Aus der Zusammenarbeit mit Muche entstanden z. B. 1967 die Fotografien für das bedeutende Mappenwerk Totentänze.
Die beiden Arbeitsbereiche von Stuhler sind verschieden. Bei der dokumentarischen Arbeit achtet Stuhler auf objektive Wiedergabe der vorgefundenen Situation. Präzision, Bildtiefe und Schärfe
sind wichtige Kriterien. Bei den experimentellen Arbeiten steht nicht das Abbild, sondern die Verwirklichung einer Bildidee im Vordergrund. Dabei richtet sich sein Augenmerk vor allem auf
Bilder mit grafischer oder abstrakter Wirkung, auch als Fotografiken bekannt. Die Ergebnisse
seiner dokumentarischen Arbeiten bilden vielfach den Nährboden für die experimentelle Arbeit.
Werner Stuhler nahm an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen teil. 1952 stellte er auf der internationalen Portraitausstellung in Bologna aus und erhielt die Goldmedaille für die beste Arbeit. Weitere Auszeichnungen erhielt er 1954, 1956 und 1958 auf der Photokina sowie 1962 und 1965 beim World Press Photo in Amsterdam.
Dorothea Cremer-Schacht
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