Die Lände hat Shmuel Shapiro (1924-1983) bereits 1977 in einer Ausstellung der Schlosshofgalerie in Kisslegg dank Galerist Ewald Schrade kennen gelernt. Mit einer Ausstellung anlässlich seines 100. Geburtstages will sie die Erinnerung an ihn wachhalten.
Das Leben des Malers russisch-jüdischer Eltern, die um die Jahrhundertwende nach Amerika emigriert waren, ist so farbenfroh, voller Kontraste und Bewegung wie seine Kunst. Shapiros Bilder sind ein Fest der Farben, er liebte es, von heller zur dunklen Farbigkeit, vom Abstrakten zum Gegenständlichen, vom Kompliziert-Dramatischen zum Einfach-Stillen zu gehen. Seine Malweise erinnert an das amerikanische Action-Painting, doch auch die europäischen Einflüsse wie der französische Informel oder der deutsche Expressionismus sind bemerkbar. Für ihn hieß malen aus der Farbe ein Bild formen. Die meisten Kompositionen waren freie Umsetzungen von Erinnerungen an Landschaften und Stillleben. Es war weniger die Geste als die Farbe, die für ihn zum Mittel wurde, sein Lebensgefühl darzustellen. (E.Schrade)
Die Grafikmappe und die Zeichnungen (1964 - 67) mit dem Thema "Tor des Todes" waren seine künstlerische Antwort auf den Holocaust und das grausame Schicksal seines geschundenen Volkes.
1975 hatte sich Shapiro endgültig in Immenried im Allgäu niedergelassen. Bis zu seinem Tode malte er wie ein Besessener und hinterließ ein großes Oeuvre. Gestorben ist Shmuel Shapiro 1983 in Ravensburg. Seine Werke wurden in USA, Frankreich, Deutschland, Großbritannien und der Schweiz ausgestellt.