Die Beschreibung der Welt –
Hubert Kaltenmark
Ausstellung vom 17. September - 17. Oktober 2021
Numberdiary 12.05.2017, Pigmentdrucktransfer auf Chinapapier, Acryl, Holz, 50x40x5 cm
Die Beschreibung der Welt

Die Welt zu beschreiben ist im Jahr 2021 vor allem das Konstatieren von Grenzen. Die „Entdeckung der Welt“ ist durch die „Vermessung der Welt“ schon vor längerem ersetzt worden. Aktuell hat das Einfinden in die gesetzten Beschränkungen die Erkundung von Weite und Unbekanntem weitgehend ersetzt. Flächen werden im Katasteramt verwaltet, die öffentlichen Räume durch Benutzungshinweise beschränkt, der Straßenraum durch Beschilderung markiert. Immerhin: Im kleinräumigen Umfeld können noch immer spannende Beobachtungen gemacht werden, die über die enggesteckten Grenzen unserer Umgebung hinausweisen.

Dies hat sich Hubert Kaltenmark zur Aufgabe gemacht. Er sucht in den Schildern, den Grenzpfosten, den Besitzmarkierungen und Zäunen Statements der gesellschaftlichen Wirklichkeit. Seine Weltläufigkeit, seine Aufenthalte in den USA und Indien haben ihn dafür sensibilisiert. Die optischen Signale sind für ihn auch eine ästhetische Herausforderung mit der er sich auseinandersetzt.

So wird der Nahraum, die eigene Umgebung zum Spiegel für eine Entwicklung der Welt, in der sich insbesondere die Jungen orientieren (müssen) und sich einrichten (können). Die engen Grenzen unserer Lebenswelt werden durch seine Kunst den Betrachtern bewusst gemacht, die Sicht auf die eigene Welt hinterfragt und die Notwendigkeit eines funktionierenden Sozialgefüges vor Augen geführt.

Ganz eindringlich führt Hubert Kaltenmark vor Augen, wie die Beschreibung der Welt über Ziffern und Zeichen die Wirklichkeit überlagert. Die Motive, oft genug weibliche Fotoportraits, werden im Wortsinne „beschrieben“ und erhalten dadurch einen ganz eigenen, neuen Reiz.

Ausstellungs-Rundgang