Toni Schneiders verstand sich aber nicht nur als »subjektiver« Fotograf im Spannungsfeld von Form und Gegenstand, sondern ebenso als Beobachter und als Entdecker, der in der Bildfindung und Bildgestaltung von ganz konkreten, realen Gegenständen ausging, am liebsten von Motiven, die er draußen gefunden hatte. Seine Fotografien zeichnen sich durch formale Strenge, virtuose Lichtführung und Konzentration auf die wesentlichen Bildelemente aus. Sie sind aber auch durchdrungen von dem großen Interesse des Künstlers für sein Gegenüber, das er mal melancholisch, mal poetisch und mal heiter, aber immer mit viel Einfühlungsvermögen darstellt, eben mit einem „Zwinkern in den Augen“.
Mit der Präsentation von ca. 110 Fotografien aus der Sammlung Gundlach in Hamburg gibt die erste Ausstellung 2016 einen umfassenden Überblick über das Schaffen Toni Schneiders von 1946 bis 1990.
Dorothea Cremer-Schacht, Projektgruppe Fotografie in Konstanz, gibt im Rahmen der Vernissage einen Einblick in Wirkung und Einfluss der Gruppe „fotoform“.